Dienstag, 13. März 2012

Der Konflikt um das von Armenien besetzte Bergkarabach


Der Krieg zwischen den beiden Ländern im südlichen Kaukasus begann im Jahr 1988 während der Auflösung der Sowjetunion. Armenien hatte damals Gebietsansprüche auf Territorien erhoben, die zu Aserbaidschan gehörten. Zwischen 1992 und 1993 besetzten armenische Streitkräfte, unterstützt von Sowjettruppen, zwanzig Prozent des Territoriums von Aserbaidschan, darunter die Region Bergkarabach sowie sieben benachbarte Bezirke. 1994 unterzeichneten Aserbaidschan und Armenien einen Waffenstillstandsvertrag.


Seitdem waren alle Verhandlungen zwischen Aserbaidschan und Armenien über eine friedliche Lösung des Konflikts im Rahmen der Minsk-Gruppe der OSZE unter dem gemeinsamen Vorsitz von Russland, Frankreich und den USA gescheitert.


Allerdings hat Armenien die UNO-Vorgaben nicht umgesetzt. Der Sicherheitsrat hatte 1993 vier Resolutionen erlassen, die "den sofortigen, vollständigen und bedingungslosen Abzug aller armenischen Truppen aus sämtlichen besetzten Gebieten der Republik Aserbaidschan" fordern. 2005 übernahm PACE die Resolution 1416, welche die Durchführung ethnischer Säuberungen gegen die aserbaidschanische Bevölkerung verurteilt.


Während der Besatzung wurden bislang 20.000 Aserbaidschaner getötet, 200.000 wurden verletzt, 50.000 wurden zu Invaliden und 5.000 gelten als vermisst. Der Konflikt führte zu nahezu einer Million aserbaidschanischer Flüchtlinge. Während des Kriegs wurden Zivilpersonen in Geiselhaft genommen, als Zwangsarbeiter eingesetzt, ohne Verurteilung hingerichtet und in ethnischen Säuberungen getötet. Baku schätzt die Gesamtkosten des Konflikts auf über 60 Milliarden US-Dollar.


Die OSZE, die Europäische Union, der Europarat, die Organisation für Islamische Zusammenarbeit und andere internationale Organisationen unterstützen den Grundsatz der territorialen Integrität von Aserbaidschan, einschliesslich Bergkarabach, innerhalb der anerkannten Grenzen und haben die Rechte der Flüchtlinge auf eine Rückkehr in ihre Heimatorte bestätigt.

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