Dienstag, 3. Januar 2012

Armenische Diaspora wegen Manipulation in der Kritik

ANCA Plakataktion mit Manipulation
Der US-amerikanische armenische Diaspora-Verband ANCA steht immer mehr in der Kritik, diesmal auch durch die Diaspora in Frankreich
Auslöser der Kritik ist ein Bild, in der US-Präsident Barrack Obama abgebildet ist. Im Hintergrund ein 
Bildausschnitt, das angebliche armenische Opfer der Vorfälle von 1915 im Osmanischen Reich verdeutlichen soll. Mit dem Bild das in einer Serie von großangelegten Kampagnen der ANCA 2 (National Commitee of America) immer wieder Verwendung fand, sollte Druck auf den US-Präsidenten und dem US-Senat ausgeübt werden, damit die US-Regierung den sogenannten Völkermord anerkennt. Jetzt steht die ANCA selbst in der Kritik und diesmal nicht nur durch Türken, die diese Bildverfälschung bekannt gemacht hatten, sondern auch durch die Diaspora-Armenier in Frankreich.
n einem Artikel von Stéphane Barkarian in der Internetseite von "Collectif des Démocrates Arméniens d’Europe" 3 wird die Plakatkampagne als eine eindeutige Manipulation gedeutet (siehe auch einen weiteren Artikel 4). Das Problem darin sei, dass die ANCA ein Hintergrundbild verwende und diese als "armenische Opfer der türkischen Barberei" darstelle. Das Bild datiere aber eindeutig auf den 25. April 1918, bei der türkische Frauen und Kinder von Armeniern im Osmanischen Reich getötet worden seien (wir berichteten hier). Das Bild habe die ANCA bereits im November 2010 5aus Anlass des Besuchs von Ministerpräsident Erdogan in den USA, in einem Plakat verwendet, um ihre Kritik über den Besuch deutlich zu machen und auch das US-Repräsentantenhaus in diesem Zuge unter Druck zu setzen.
Im Facebook-Account der ANCA hätten sich dazu Kritiker geäussert. Die ANCA-Administration (der Präsident der ANCA Aram Suren Hamparian) habe sich aber lediglich mit dem löschen der Kommentare begnügt 6 7. Für Stéphane Barkarian ist diese Art des politischen Kampfes kontraproduktiv, da es die Sache an sich diskreditiere. Das Ziel, den "Völkermord" politisch anerkennen zu lassen, könne mit groben Manipulationen nicht erreicht werden. Die ANCA die auch durch die ARF (Armenische Revolutionäre Föderation - 1890 in Georgien gegründete armenische politische Partei) 8 ein Sprachrohr sei, habe im laufe seiner Geschichte immer rassistischere Züge offenbart und antisemitische Äusserungen getroffen. Sie zeige immer deutlicher, wie der wachsende Hass auch die Arbeit der Diaspora torpediere. Die wirklichen Verlierer seien wieder einmal die Armenier.
Das besagte Bild im Hintergrund der Plakate, das als erstes von einem Blog "Armenian Genocide Resource Center" auf den Plakat von 2010 9 entdeckt und publik gemacht wurde, fand auch in der neuerlichen Kampagne der ANCA Verwendung. Einer der Blog-Betreiber hatte dann im Facebook-Account der ANCA, den "Irrtum" angesprochen, woraufhin der Hinweis kommentarlos gelöscht wurde. Mehrere Versuche des Blogbetreibers, eine Antwort zu den Vorwürfen zu erhalten, die Herkunft des Bildes nachzuweisen, wurden abgewürgt. Der Blogbetreiber hatte mehrmals darauf hingewiesen, dass das Bild aus dem Archiv des türkischen Generalstabs stammt und das Massaker an Türken zeigt, die vor 1915 von armenischen Banden ermordet wurden. Das "Armenian Genocide Resource Center" hatte bereits in der Vergangenheit mehrere Manipulationen aufgezeigt, die durch die ANCA immer wieder in Umlauf gebracht wurden.
Bereits letztes Jahr fiel die ANCA bei einer Demonstration in den USA auf, als diese Fake-Fotos von angeblich getöteten Armeniern benutzten.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen